Wispertalsteig Premiumwanderweg im Naturpark Rhein-Taunus

Der Wispertalsteig Premiumwanderweg im Naturpark Rhein-Taunus… Klangvoller Name für 15 km Rundweg! Schon lange beäuge ich ihn auf Google Maps und diversen Berichten. Da heute das Wetter richtig gut war und in der näheren Umgebung nichts wirklich meine Aufmerksamkeit erregte, wurde das Vorhaben endlich in die Tat umgesetzt.

Nach gut einer Stunde Fahrtzeit fand ich mich an der Touristeninformation in Espenschied wieder. Diese stellt auch Start und Ziel des knapp 15 km langen Tour dar. Los geht es gleich mal bergauf die Straße hoch zu den ersten Fernblicken. Der Frühling ist definitiv angekommen. Sattes Grün erwartet mich und die Sonne gibt ihr bestes mit ordentlicher Kraft für ein Wochenende im April.

Über Wirtschaftswege gelangen wir zum Waldrand und begleiten diesen ein Stück, bevor uns der Wald an sich verschluckt. Breite Pfade führen mich immer weiter durch den Wald. Überall zwitschern die Vögel, ein Specht geht seinem Werk nach. Man versteht umgehend, wieso es Wispertal heißt. Hier findet man eine wunderbare Alternative zum Lärm der Dörfer und Städte.

Nach einiger Zeit verwirren mich die Schilder etwas: Es geht rechts weiter auf dem Steig. Aber auch geradeaus. Ich entscheide mich dafür erst mal nicht abzubiegen. Der Pfad sieht einfach zu verführerisch aus. Und es zeigt sich, dass es eine gute Entscheidung war. Denn er endet auf einem Felsplateau mit tollem Ausblick auf das umliegende Tal. Eine tolle Abwechslung auf der Strecke!

An der Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz

Zurück auf dem Weg geht es weiter durch den Wald. Nach einiger Zeit stoße ich auf einen eingezäunten Brunnen. Dieser steht fast schon auf der Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz. Hier entlang verläuft der Sauerbornsbach. Seinen Lauf begleite ich über die nächsten Kilometer. Zwischendrin halte ich inne und genieße die Ruhe. Man hört nur das Plätschern der Bach und das Zwitschern der Vögel. Wunderbar entspannend…

Nach einiger Zeit erreiche ich den Rastplatz am Werkerbrunnen. Hier kann man die Treppe hinab steigen und sich am Brunnen erfrischen. Beeindruckend finde ich hier vor allem den Bewuchs an den Wänden. Es hat etwas mystisches an sich. Ich ruhe mich ein paar Minuten aus und gehe weiter.

Der Weg geht nun über einen schmalen Pfad knackig bergauf. Nach all den Wegen hinunter ins Tal war es zu erwarten dass es irgendwann auch wieder bergauf gehen muss. Ich komme dann doch ins Schwitzen. Ein gutes Training für die Beinchen und Ausdauer! 🙂

Ich bin im dritten Viertel angekommen. Und ich muss sagen es ist etwas abwechslungslos. Der Weg führt mal durch den Wald, mal am Rand dessen entlang, mal mit Blick über weitere Felder. Mittendrin entdecke ich eine breite, mit Moos überwucherte Treppe. Diese führt nur wenige Stufen hoch und hier dann auf einen Bereich mit drei weiteren, schmalen Treppen. Ich kann mir keinerlei Reim drauf machen. Leider findet sich auch kein Schild mit mehr Informationen dazu. Auch das offizielle PDF zum Weg schweigt sich hier aus so weit ich es erkennen kann…

Vom Wispertal in den Motorrad-Raser Wahnsinn

Ich komme der Wanderparkplatz „Laukenmühle“ immer näher. Und somit der Bundesstraße und einem beliebten Ausflugslokal nahe dem Wanderparkplatz. Und es ist extrem unangenehm. Man hört aus weiterer Entfernung schon mitten im Wald die Motoren der irren Motorrad-Raser. Sorry, aber manche unter denen haben einfach nur einen Schatten! Sie scheinen die Bundesstraße mit einer offiziellen Rennstrecke zu verwechseln. Es ist einfach nur laut und mit dem „Wispertal“ ist es weit her, denn es herrscht einzig und allein der Lärm! Ich bin froh als mich der Wald wieder verschluckt und von den Spinnern weg führt. Der Lärm ebbt ab und irgendwann hat mich die Stille des Waldes eingeholt. Welch eine Wohltat.

Das letzte Viertel des Weges ist angebrochen. Ich erreiche den finalen Anstieg, der noch etwas Saft benötigt. Nach ihm geht es nur noch moderat bergauf. Durch den Wald und über Felder erreiche ich nach gut eine halben Stunde wieder das beschauliche Espenschied. Ich besteige mein Auto, mache mich auf den Heimweg und bin froh als ich aus dem Gebiet um Espenschied wieder raus bin und nicht mehr damit rechnen muss, dass sich ein irrer Motorradfahrer die Lebenslichter auf meine Motorhaube auspustet, weil man ja unbedingt alles an Fahrzeugen immer überholen muss…

Fazit zum Wispertalsteig Premiumwanderweg im Naturpark Rhein-Taunus

Es ist wie immer für mich in unseren Graden… Die Touren sind hübsch, gut ausgeschildert, nicht zu anspruchsvoll. Mir fehlt dabei immer das gewisse Etwas. Berge, Wasserfälle, Almen. Richtig zufrieden bin ich nie. Aber der Wispertalsteig macht Spaß, gerade wenn man die Ruhe sucht. Denn bis auf die Raser auf der Bundesstraße macht er seinem Namen alle Ehre und entschleunigt hervorragend. Wenn man mit den genannten Abstrichen leben kann, dann hat man hier gut 15 km schöne Wanderung vor sich.

Zusammenfassung der Tour

Ausgangs- und Endpunkt: Touristeninformation Espenschied
Strecke: Rund 15 km
Begangen im April 2017
Dauer: Knapp 3,5 Stunden inkl kleiner Pausen
Schwierigkeit: Leicht bis mittel
Wege: Wirtschaftswege, Forstwege, Pfade
Klettersteig: Nein
Rundweg: Ja
Schwindelfreiheit: Nicht notwendig
Trittsicherheit: Kaum notwendig
Ausschilderung: Bestens ausgeschildert, kann kaum besser sein
Die GPX-Datei ist bei GPSies verfügbar: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=suemrafergvnegui

Gesamtstrecke: 15301 m
Maximale Höhe: 424 m
Minimale Höhe: 193 m
Gesamtanstieg: 769 m
Gesamtabstieg: -775 m
Download file: 20170409_wispertalsteig.gpx

 

Jochen Califice

Frei und raus. Wandern, Outdoor, Sport. Und immer auf der Suche nach Herausforderungen und Spaß. In meinem Blog möchte ich das Erlebte festhalten und teilen. Inspirieren, motivieren, beraten. Und einfach genießen zu schreiben 🙂

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2 thoughts on “Wispertalsteig Premiumwanderweg im Naturpark Rhein-Taunus

  1. Hallo Jochen,
    die Strecke sieht wirklich interessant aus! Ich kenne das Problem mit dem Straßenlärm beim Wandern. Ich habe immer meine Kopfhörer dabei, um in dieser Zeit Musik zu hören. Immer noch besser mit Musik die Natur zu genießen, als mit diesem störenden Rasenmäher Geräusch im Hintergrund.
    Du hast einen wirklich informativen Blog und ich finde die Umsetzung mit der Karte und dem Höhenprofil sehr gelungen. So hat man einen guten Überblick über Auf- und Absteigungen.

    Sonnigen Gruß aus der Rhön!

    1. Hallo Walter!
      Habe jetzt erst die Spam-Flut in den Kommentaren in den Griff bekommen. Daher diese sehr späte Antwort nach… Nun ja… Anderthalb Jahren 🙁
      Danke für den lieben Post. Freut mich wenn ich Feedback bekomme. Natürlich um so mehr wenn es wie hier positiv ist 🙂
      Musik beim Wandern ist für mich eigentlich ein No-Go. Allerdings habe ich es aus den gleichen Gründen auch schon überlegt. Was hilft schon aufmerksames Wahrnehmen der Umgebung, wenn diese aus viel Lärm besteht. Schade für diese Abschnitte, aber durchaus sinnvoll in diesem Fall. Werde es wohl doch mal probieren 😉

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