Mit dem MTB durch die Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen. Stets umrahmt von mächtigen Bergen, Postkartenpanoramen an vielen Ecken. Am Ende haben wir über 4.100 Hm und mehr als 150 km in zwei Ländern hinter uns. Und fulminante Eindrücke aus der Mountainbiketour Chiemsee Königsee, welche uns echt überwältigt haben.
Ein Hinweis vorweg: Es handelt sich hier um eine Tour des Veranstalters Fahrtwind Sportreisen. Die Kosten für Tour, Unterbringungen, Speisen und Getränke etc habe ich vollständig privat getragen! Es handelt sich nicht um eine Kooperation oder ein Sponsoring durch den Veranstalter oder Dritte. Daher sind Lob wie Kritik völlig unbelastet und freiweg von meiner unbefleckten Seele zu betrachten 😉
Inhaltsverzeichnis
Charakter der Mountainbiketour Chiemsee Königsee
Schwere Mountainbike Tour mit oft konditionell herausfordernden, Kräfte zehrenden Anstiegen. Die Abfahrten erfordern gutes Equipment und Erfahrung auf verschiedene Untergründen. Teilweise geht es über einfache Trails im Bereich S0/S1. EIne Ausnahme stellt ein S3 Stück dar. Aber alle Trail Abschnitte können auch zu Fuß abgelaufen werden.
Immer wieder geht es durch Täler und hinauf zu Almen mit tollen Panoramen gefolgt von langen, tollen Abfahrten.
Treffpunkt, Kennenlernen und Bike Check
Wir treffen uns in Prien am Parkplatz. Mit Guide sind wir acht Leute. Erst mal laden wir unser Gepäck in den Transporter. Die nächsten drei Tage sind Mountainbike und der Rucksack unsere ständigen Begleiter.
Nach dem Vorstellen der Gruppe erklärt uns Guide Markus erstmal Details zur Tour. Anschließend erfolgt ein ausführlicher Bike-Check. Hier spürt man direkt die Erfahrung und Routine unserer Guides Markus. Alles wird genau erklärt und beim geringsten Zweifel genauer inspiziert. Zum Glück sind alle Räder Tour tauglich und so satteln wir auf und starten endgültig die Mountainbiketour Chiemsee Königsee.
Tag 1 : Von Prien am Chiemsee nach Kössen
↔️ Ca. 55 km | ↗️ Ca. 1.600 Hm | 🚵🏼♂️ S0-S1 |
Die ersten 30 km führen entspannt leicht ansteigend über breite Talwege vorwärts. Über Bernau, vorbei am imposanten Schloss Hohenaschau geht es bis nach Sachrang. Stets in Blickweite der hohen Kampenwand. Nach einer kurzen Pause geht es den heutigen Hauptanstieg hoch. Knapp 750 Hm bis zur Priener Hütte hat man genug Zeit darüber nachzudenken, wieso sich das ganze Training im Vorfeld gelohnt hat 😄
Oben genießen wir den tollen Ausblick und lecker Getränke und Speisen als Belohnung, ehe es auf die folgende Abfahrt geht. Etwas mehr als 5 km geht es über Schotter und Asphalt hinab ins Tal Richtung Walchsee bis nach Winkl. Spätestens hier ist einem klar, wieso man vor der Tour frische Bremsbeläge aufziehen sollte. Auf jeden Fall macht die Abfahrt eine Menge Spaß! 🤗
Ab Winkl geht es fast direkt wieder bergauf. Es gilt den letzten Anstieg zu überwinden. Ca. 4 km geht es etwas mehr als 300 Hm den letzten Aufstieg des Tages hoch. Stets mit Wahnsinns Panoramen auf die umliegenden Täler. Nach letzter kurze Pause genießen wir die Abfahrt bis zu unserem Nachtlager, dem Hotel Waidachhof in Kössen.
Tag 2 : Von Kössen nach Lofer
↔️ Ca. 63 km | ↗️ Ca. 1.550 Hm | 🚵🏼♂️ S0-S3 |
Der zweite Tag begrüßt uns mit wechselhaftem Wetter. Frisch gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstück steigen wir nach einem Bike-Check auf den Sattel. Bereits nach knapp 4 km starten wir mit dem ersten kleineren Anstieg. Über Reit im Winkl geht es vorbei an Weitsee und Mittersee, entlang der Deutschen Alpenstraße. Nach fast 30 km verlassen wir diese in Richtung Süden, um den Fischbach zu folgen. Hier erwartet uns das Highlight des Tages, der Staubfall. Es handelt sich um eine Schiebe- und Tragestrecke. Aber jeder Meter ist es wert, denn Wasserfall sowie das Tal sind atemberaubend schön!
Ab Gföll gilt es, die erkämpften Höhenmeter als bergab Variante zu genießen, ehe wir den finalen Anstieg zur Loferer Alm angehen. Ein letztes Mal quälen wir uns an diesem Tag hinauf, 700 Hm heißt es zu bezwingen. Oben angekommen, war es wieder jede Pedal-Umdrehung wert. Ein tolles Bergpanorama und eine wunderbare Abfahrt sind die Belohnung.
Knapp 800 Tiefenmeter Abfahrt bis Lofer, ein herrliches Gefühl! Wir erreichen den Gasthof Bad Hochmoos, wo wir nach einem leckeren Abendessen müde und zufrieden in unsere Betten fallen.
Tag 3: Von Lofer zum Königsee
↔️ Ca. 35 km | ↗️ Ca. 900 Hm | 🚵🏼♂️ S0-S1 |
Der Morgen grüßt mit durchwachsenem, aber trockenen Wetter. Nach einem sehr leckeren Frühstück geht’s wieder auf den Weg. Wir folgen der Saalach, ehe wir abzweigen und den ersten Anstieg meistern. Gut 600 Hm geht es bergauf, passieren die Litzlalm und genießen das erste Stück Abfahrt zum Alpengasthof Hirschbichl. Mittlerweile hat ein stärkerer Regen eingesetzt und wir entscheiden uns für eine längere Einkehr. Was sich wirklich lohnt, denn die kredenzten Kuchen und Getränke sind sehr lecker und die Wirtsleute super nett.
Aufgrund der trüben Aussichten entscheiden wir, dass wir den zweiten großen Anstieg auslassen. Leider sind die Aussichten weiter schlecht und so entscheiden wir uns, den Anstieg auf die Kührointalm auszulassen. Stattdessen geht es richtig schön das Klausbachtal entlang zum Hintersee, einem tollen Fotospot, was wir zu einigen schönen Aufnahmen nutzen. Ein letztes Mal geht es in den Sattel. Über Ramsau und Schönau geht es unserem finalen Ziel entgegen, dem Königsee. Mit einem breiten Grinsen erreichen wir diesen, stolz auf unsere tolle Leistung. Es bleiben gerade noch zwei, drei Minuten für Erinnerungsfotos, eher ein schwerer, lang anhaltender Schauer niedergeht. Mit dieser Mountainbiketour Chiemsee Königsee haben wir alles richtig gemacht. 🙂
Fazit zur Mountainbiketour Chiemsee Königsee
Absolutes Highlight! Fahrtwind Sportreisen hat hier eine tolle Tour im Angebot. Alles ist top organisiert und verläuft reibungslos. Super abwechslungsreich, fordernd, aber mit entsprechender Vorbereitung machbar. Unser Guide Markus von war jederzeit souverän und man merkt ihm die Erfahrung und den Spaß an der Sache an. Die Gruppe ist homogen und wir haben eine Menge Spaß zusammen. Die Erfahrung ist jeden Cent wert und ich würde die Tour immer wieder machen!
Guide Markus Bürklin, Mangfall Trail Biker
Eine Tour braucht einen guten Guide. Souverän, sicher und ruhig in allen Momenten. Dabei unterhaltsam und fähig, auch bei nervigem Mistwetter die Stimmung hochzuhalten.
Markus bringt das alles mit. Natürlich und locker, dabei jederzeit absolut Herr der Lage. Wenn man sich einen Guide backen könnte, dann wäre Markus wohl dabei herausgekommen 🙂
Besucht ihn doch einfach und erfahrt mehr zu seinem Angebot an Fahrtechnik Trainings, Guided Tours, Personal Trainings und vielem mehr.
Alle Infos findet ihr auf der Webseite der Mangfall Trail Biker.
Training und Vorbereitung
Trainiere regelmäßig und durchdacht
Zur Vorbereitung empfehle ich ein gescheit geplantes Training. Untrainiert ist die Tour eigentlich nicht machbar. Selbst mit E-Bike hätte man hier einige Probleme. Mir hat der Trainingsplan des BIKE Magazins super geholfen. Link ganz unten auf der Seite. Dabei habe ich immer wieder zwischen Fully und Gravelbike gewechselt, damit keine Langweile aufkommt.
Übe die Technik, beherrsche Dein Rad
Auch wenn auf der Tour keine Hardcore Trails warten, so sollte man sich klarmachen, dass es keine Spazierfahrt im Mittelgebirge wird. Bergauf kommt man relativ problemlos. Bergab bewegt man sich über Schotter, Waldautobahnen und stellenweise Trails. Diese können je nach Wetterlage auch nass sein.
Bergab kommt man gerne auch mal auf Geschwindigkeiten jenseits der 40 km/h. Gepaart mit dem Untergrund, Witterung, Fahrverhalten anderer Verkehrsteilnehmer und unerwarteter Situationen, kann es auch mal brenzlig werden. Seid vorbereitet und arbeitet an der Technik. Zur eigenen Sicherheit, wie auch der anderer!
Absolviere gegebenenfalls zur Vorbereitung ein Fahrtechniktraining.
Stell sicher, dass Dein Bike sicher ist
Das Bike sollte kurz vor der Tour nochmal richtig durchgecheckt werden. Zur Sicherheit habe ich die Bremsbeläge vorne wie hinten erneuert, alle Drehmomente geprüft und nochmal die Bikewerkstatt vom Kumpel aufgesucht, um einen letzten Blick darauf werfen zu lassen. Ein schlecht gewartetes Bike ist nicht entschuldbar und auf einer solchen Tour schlicht lebensgefährlich!