Der 1. Mai fällt auf einen Donnerstag. Gute Voraussetzung um ein paar Urlaubstage in eine ganze Woche frei zu verwandeln. Da ich nicht alleine frei hatte, konnten mich meine beiden Kumpels Björn und Damien recht spontan dazu überreden, mit ihnen eine kleine Trekkingtour durch den Büdinger Wald bei Gettenbach zu unternehmen. Wozu immer in die Ferne schweifen, wo das Gute doch so nahe liegt. Und da ich vor einigen Wochen einen schönen kurzen Sonntagsspaziergang an genau dieser Stelle hatte, konnte ich mich auf einen der schönsten Wälder in der Nähe freuen.
Um gut 11 Uhr morgens treffen wir auf dem Parkplatz in Gettenbach ein. Bewaffnet mit der spontan erworbenen Wanderkarte und Kompass planen wir also die Tour. Wir wählen eine Tour entlang der ausgezeichneten Wanderwege, am Eichelkopf vorbei, entlang der Rennstraße mit Ziel Hammelsberg auf rund 415m Höhe. Der Start liegt bei knapp 184 Metern Höhe, es erwarten uns also moderate Anstiege.
Wir beginnen die Tour bei schönen Frühlingswetter mit angenehmen Gradzahlen. Sofort führt uns der Weg am Waldrand entlang. Nach kurzer Zeit erreichen wir den umzäunten Bereich und betreten die Wanderwege durch das erste Tor und machen uns auf den Weg in RIchtung Eichelkopf. Wir passieren mehrere Tümpel und gehen den ersten leichten Anstieg an. Der Boden ist durch vorherigen Regen aufgeweicht, entsprechend begleitet uns der wunderbare Geruch des Waldes nach dem Regen.
Wir erreichen die Rennstraße und folgen dieser ein Stück weit Richtung Osten. Nach einiger Zeit verlassen wir diese und begeben uns auf weniger ausgebaute Waldwege. Nach einem Blick auf die Karte beschließen wir den Weg querfeldein in Richtung des ganz in der Nähe fließenden Bocksgraben, einem Zufluß der Gründau. Hier finden wir direkt an der Bach einen schönen Platz zum Campieren und Vespern. Und da wir schon mal da sind, suchen wir spontan Zunder und etwas Feuerholz und versuchen uns am Feuer machen. Tatsächlich gelingt es Damien innerhalb von nur 40 Sekunden mit einem Feuerstahl eines zu entzünden. Da ziehe ich jetzt noch den Hut vor! Wir lassen es kurz brennen und löschen es dann pflichtbewusst wieder. Mission erfüllt! 🙂
Nach gut einer Stunde Rast mit einer leckeren warmen Mahlzeit, welche Björn in weiser Voraussicht organisiert hatte, begeben wir uns durch den Wald zurück zur Straße. Wir folgen weiter den Wegen, entscheiden uns dann aber wieder für einen Aufstieg quer durch den Wald. Es geht etwas knackiger bergauf, der Puls steigt entsprechend. Belohnt werden wir dafür mit schönen Einsichten in den natürlichen Wildwuchs des Waldes. Herrliche Eindrücke.
Erneut kommen wir auf die ausgezeichneten Waldwege und folgen diesen weiter in Richtung unseres Zieles. Plötzlich machen wir eine Entdeckung auf dem Weg, welche man sich einerseits mal wünscht zu haben, mir aber andererseits schon etwas Schiss einflöst: Ein Wildschwein. Mitten auf dem Weg vor uns, nur knapp 30m enfernt. Die Meinungen über das Vorgehen gehen auseinander. Während Björn für ein Weitergehen ist, plädiere ich für einen geordneten Rückzug. Ich nutze die Zeit für ein Foto des Schweinchens, leider wirft es sich dazu nicht in Pose, daher kein spektakuläres Bild. Egal. Nach kurzer Diskussion löst sich die Frage von selbst, da die Sau ins Unterholz verschwindet und den Weg frei räumt. Wir laufen also weiter, um kurze Zeit später erneut einen kleinen Schreck zu erfahren, als erneut eine ganze Familie mit süßen kleinen Bachen aus dem Wald bricht und den Weg überquert. Wirklich toll mit anzusehen, aber zumindest mit flößt es auch mächtig Respekt ein.
Mittlerweile zieht sich der Himmel immer weiter zu und Regen kündigt sich an. Wir befinden uns nicht mehr weit vom Ziel entfernt. Während wir noch überlegen ob wir abbrechen oder die restliche Strecke noch mitnehmen, öffnet der himmel überuns seine Schleusen. Und zwar nicht gerade nur einen Spalt breit. Es schüttet Bindfäden, ein fieser Schauer, welcher dann auch noch in leichten Hagel übergeht. Hier merkt man wie schnell die Witterung Auswirkungen auf das Equipment hat. Meine dünner Regenjacke ist binne kürzester Zeit durch, die Arbeits-Wanderhose saugt das Wasser auf wie ein Schwamm, der Rucksack ist ganz schnell durchweicht. Zumindest die Kameratasche hat ein Cape und so kann ich meine Cam retten. Wirklich tauglich für das Wetter sind iegentlich nut die Schuhe (Lowa Renegade GTX Mid). Da zeigt sich, dass es sich absolut lohnt in Qualität zu investieren…
Wir stehen mitten im Regenschauer und müssen feststellen, dass die Karte nicht wasserdicht ist, die Smartphones sich kaum mehr bedienen lassen da die Displayoberfläche feucht ist. Lehrreiche Minuten mitten im Wald. Ganz klare Entscheidung: Die nächste Investition ist ein gescheiter Regenponcho. 🙂
Wir begeben uns also auf den Rückweg Richtung Gettenbach, mit feuchter Karte navigierend, von oben bis unten durchnässt. Über die Socken findet das Nass dann auch Einzug in die Schuhe. Trotzdem ist die Laune blendend und wir lassen uns den Spaß nicht nehmen! Zwar verhaspeln wir uns leicht mit dem Weg, können das aber korrigieren und kommen nach gut einer Stunde wieder bei trockenem Wetter am Parkplatz an. Zwar haben wir keine Wechselklamotten, aber das ist egal. WIr sind ein paar Erfahrungen reicher und hatten eine Menge Spaß und werden ganz sicher ähnliche Touren angehen!
Fazit der Trekkingtour durch den Büdinger Wald bei Gründau-Gettenbach
Es war ein kurzer Rundweg, der viel Spaß mit sich brachte. Der Büdinger Wald rund um Gettenbach zeigt sich erneut als sehr schönes Gebiet mit zahlreichen Optionen. Es gibt immer wieder leicht fordernde Anstiege, aber alles machbar mit moderater Kondition. Bleibt man auf den ausgezeichneten Wegen erwarten eine keine großen Herausforderungen und es sollte für jeden machbar sein. Mit Familie, mit Hund, zu Fuß und auf dem Rad. Ich würde die Strecke jederzeit wieder angehen!
Zusammenfassung der Tour
Ausgangspunkt: Parkplatz Eichelkopfstraße, Gründau-Gettenbach
Strecke: Rund 13,2 km
Dauer: Mit ausgiebiger Pause ca. 5 bis 5,5 Stunden
Schwierigkeit: Einfach. Keine große Sache mit etwas Kondition, nur wenige etwas anstrengende Anstiege.
Wege: Fast 100% durch den Wald, sehr gut ausgezeichnete Wege
Klettersteig: Nein
Rundweg: Ja
Schwindelfreiheit: Nicht erforderlich
Trittsicherheit: Nicht erforderlich
Ausschilderung: Sehr gut, kaum Orientierungsprobleme
Die GPX-Datei ist bei GPSies verfügbar: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=pxtxhczjazzquvsf
Wanderkarte: Naturpark Spessart, Blatt Nord, Fritsch Karten Nr. 98
Maximale Höhe: 375 m
Minimale Höhe: 179 m
Gesamtanstieg: 1520 m
Gesamtabstieg: -1505 m