Collis-Steilpfad mit Klettersteig über Zell an der Mosel

Der Collis-Steilpfad mit Klettersteig reizt mit seinen Weinhängen und fantastischen Ausblicken auf Zell an der Mosel und eben diesem Fluss. Wer sich etwas Zeit lässt, hat auf gut 1,8 km in unter einer Stunde knackige Passagen auf dem Klettersteig. Und dazu noch reichlich Zeit für feine Ausblicke.

Start des Collis-Steilpfad mit Klettersteig am „Zeller Schwarze Katz“-Brunnen

Eigentlich wollte ich nach meiner Tour auf der gleich zurück zu meinem Zeltplatz auf dem Campingpark Zell/Mosel. Irgendwie war ich aber noch nicht satt in Sachen Mosel. Mir fehlte ein Weitblick über die Moselschleife. Der Collis-Steilpfad mit Klettersteig ist da perfekt. Ich starte am „Zeller Schwarze Katz“-Brunnen in Richtung Cuxborn. Ein großer Banner weist mir den Weg dort hin. Einfach geht es kaum. Ich folge dem Weg, passiere einen alten, imposanten Wachturm und bin nach wenigen Minuten am Eingang des Collis Steilpfad. Ab hier geht es direkt auf schmalen Pfaden aufwärts.

Schon nach gut 10 Minuten erreiche ich ein Hinweisschild, an welchem ich mich entscheiden muss, ob ich den Klettersteig für den weiteren Weg nutze, oder diesen über den Steilpfad umgehe. Klettersteig-Ausrüstung habe ich leider keine dabei. Laut Flyer soll der Klettersteig der Kategorie A entsprechen. Ich riskiere also einen Aufstieg ohne Hilfsmittel. An dieser Stelle möchte ich aber eindringlich darauf hinweisen, dass man über entsprechende Erfahrung verfügen sollte und ein Klettersteig immer eine gewisse Gefahr birgt! Ich empfehle grundlegend ein Mindestmaß an Sicherung!

Über den Klettersteig hinauf zum Collis-Turm mit traumhaften Blick auf die Moselschleife

Der Einstieg ist schnell erreicht. Die Kategorie A ist passend für den Steig. Allerdings habe ich schnell Probleme anderer Art. Der technische Anspruch ist nicht wirklich hoch, aber als 1,93 Meter Mensch ist es sehr eng auf dem Steig. Stellenweise muss ich mich fast schon weg drücken von den Stiegen. An einer Stelle klettere ich seitlich an den Stiegen vorbei, ohne diese zu nutzen. Es war einfach so gut wie kein Platz vorhanden. Abgesehen davon komme ich aber gut voran. Der Klettersteig wird von einem schönen Abschnitt durch den Weinberg unterbrochen. Und immer wieder halte ich inne, um die großartigen Ausblicke auf Zell und die Mosel zu genießen. Gepaart mit der Abendsonne ist es ein herrliches Spektakel. Die Kamera ist wieder mal im Dauereinsatz 🙂

Nach nicht mal ganz 20 Minuten Aufstieg ist das Ziel erreicht. Der 1906 erbaute Collis-Turm bildet den Höhepunkt der Tour. Von hier aus hat man freien Ausblick auf die Moselschleife. Es hat sich absolut gelohnt den Aufstieg zu machen. Auch wenn ich aufgrund der Anstrengungen des Tages wirklich schwer am Schnaufen bin. Leider habe ich die Öffnungszeiten der Gastronomie am Turm verpasst. So gibt es kein Bierchen zur Belohnung. Dafür aber wieder viel Knipserei, es wird einfach wieder ein erhabener Ausblick geboten. Das muss festgehalten werden. Und natürlich einfach auch mal nur genießen und im Kopf abspeichern, dort wirkt es noch am besten.

Abstieg über den Collis-Steilpfad mit Teilen des Moselsteig

Nach einigen Minuten des Genießen mache ich mich auf den Rückweg. Es geht nun teils steil bergab entlang des Collis-Steilpfad. Dieser scheint ein Teil aus dem Moselsteig zu bestehen. Ganz durchblicken mag ich einfach nicht mehr. Vielleicht laufe ich auch einfach etwas auf dem falschen Pfad. Es soll mir egal sein, der Weg ist schön. Entlang dem typischen Gestein windet er sich stets Richtung Tal. Wieder bekomme ich herrliche Impressionen vom schönen Städtchen Zell an der Mosel. Und eben dem entsprechenden Fluss. Immer wieder halte ich kurz inne und genieße. Es ist ein Wander Quickie, ganz klar. Aber schon erstaunlich, wie sehr so ein kurzer Ausflug schon das Herz wärmt. Fast schon zu fix bin ich zurück an meinem Auto. Aber herrlich erschöpft und prall gefüllt mit schönen Erinnerungen vom Tag komme ich wieder beim „Zeller Schwarze Katz“-Brunnen an.

Fazit zum Collis-Steilpfad mit Klettersteig

Die Traumschleife Hunolsteiner Klammtour durch das Dhrontal im Hunsrück und Traumschleife Altlayer Schweiz im Hunsrück habe ich schon rum. Der Collis-Steilpfad mit Klettersteig Passage ist ein toller Wander-Quickie, welcher jede Mühe mit schönen Pfaden, hinreißender Landschaft, sportlichen Aspekten und majestätischen Ausblicken auf die Moselschleife belohnt. In unter einer Stunde hat man einiges erlebt und gesehen, was man bei manchen Touren auf vielen Kilometern Weg nicht findet. Der Klettersteig ist kurz und stellenweise knackig und für große Leute etwas beengt, liefert aber noch ein Quäntchen Spaß oben drauf. Wenn man in der Nähe von Zell an der Mosel ist, dann kann und sollte man diese kleine, feine Runde auf jeden Fall mitnehmen. Ich werde es definitiv tun! 🙂

Zusammenfassung zum Collis-Steilpfad mit Klettersteig

Ausgangs- und Endpunkt: „Zeller Schwarze Katz“-Brunnen, Zell an der Mosel
Distanz: Rund 1,8 km
Begangen Ende Juni 2018, ca. 30° Celsius bei klarem, sonnigen Wetter
Dauer: Knapp 50 Minuten mit Pausen
Schwierigkeit: Leicht mit guter Kondition
Wege: Schmale Pfade bergauf und bergab, mit Drahtseil gesicherter Klettersteig mit Stahlstiegen
Klettersteig: Ja
Rundweg: Ja
Schwindelfreiheit: Auf Klettersteigpassagen definitiv erforderlich
Trittsicherheit: Auf Klettersteigpassagen definitiv erforderlich
Ausschilderung: Relativ gut ausgeschildert, mitdenken hilft 🙂

Weiterführende Links

Gesamtstrecke: 1863 m
Maximale Höhe: 285 m
Minimale Höhe: 98 m
Gesamtanstieg: 171 m
Gesamtabstieg: -189 m
Download file: 20180630-collis-steilpfad-klettersteig.gpx

Jochen Califice

Frei und raus. Wandern, Outdoor, Sport. Und immer auf der Suche nach Herausforderungen und Spaß. In meinem Blog möchte ich das Erlebte festhalten und teilen. Inspirieren, motivieren, beraten. Und einfach genießen zu schreiben 🙂

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9 thoughts on “Collis-Steilpfad mit Klettersteig über Zell an der Mosel

  1. Stellvertretend hier für Deine Tourbeschreibungen mit Karte/GPS-Track einfach mal ein Dankeschön! Schön dass es noch ein paar wenige gibt die sich zu den Bildern auch noch die Mühe machen ein wenig mehr Tourinfos aufzubereiten!

    Gruß, Thomas

    1. Hi Thomas!
      Danke für das Lob! Wenn ich die Bilder durchgehe, dann sprudeln die Worte fast schon automatisch. Aber sind auch schon so 6-8 Stunden Aufwand nach der Tour pro Bericht. Da freut man sich wenn man anerkennende Worte bekommt. 🙂

  2. Hallo Jochen! Erst einmal HUT AB vor deiner Leistung 🙂 Ich bin froh wenn ich 1-2 Mal im ahr klettern und wandern kann. Aber auch das nur als Laie. Was mich interessiert, was nimmst du für längere Touren an Essen und Trinken mit? Ich kenne einige die Wandern dann mit so einem Trinksystem (Beutel) und andere setzen auf Energyriegel. Hast du da Tipps?

    VG

    1. Servus Ingo!
      Jau bin auch froh wenn ich die Zeit mal finde zum Wandern. Bin noch viel mitm Radel unterwegs und auch Klettern etc. Da fehlt mir oft die Zeit zum Wandern und drüber schreiben. Aktuell stehen noch drei Berichte aus, Zeit fehlt noch 🙁

      Bei längeren Touren hatte ich ein Trinksystem gekauft. Glaube 3 Liter hat es. Allerdings muss man da echt was tun wegen dem Geschmack, es schmeckt schon arg nach Kunststoff. Daher nehme ich meistens je nach Strecke und Temperatur zwischen 1,5 und 3 Litern Wasser in Flaschen mit. Auch abhängig von Einkehr-Möglichkeiten auf der Strecke.

      Mit Essen bin ich meistens rein praktisch ausgestattet. Kaufe mir bei Aldi die Fruchtriegel, die gibt es in mehreren Geschmacksrichtungen. Davon nehme ich ein paar mit auf die Tour. Vielleicht noch 1-2 Äpfel dazu. Oder auch mal Erdnüsse in einer Bauchtasche.
      Habe anfangs auch morgens noch Brötchen gebaut und mitgenommen. Meistens kam ich gar net dazu sie zu essen. Daher mache ich das heute eigentlich nur noch bei Allgäu Touren. Finde im Berg gehört eine Art Vesper dazu 🙂
      Generell schaue ich auch dass ich nix mitnehme was im Rucksack zerdrückt wird. Daher leider auch nie Bananen, Kiwis oder so was. Dazu bräuchte ich vielleicht eine Box, aber die mag ich nicht auch noch mitschleppen 🙂

      1. Hey Jochen,

        super lieben Dank für die ausführliche Antwort. Oh nach Kunstoff…nee, dann lasse ich das lieber mit den Behältern 🙂 Ich versuche halt so wenig wie möglich irgendwie mitzuschleppen. Wie du schon sagst, so Riegel, Nüsse, etc. ist vlt. echt eine gute Alternative. Ich freue mich schon auf die neuen Artikel.

        Liebe Grüße Ingo

  3. Hola Jochen,

    den Collis-Steilpfad bin ich auch schon gewandert, inklusive Mini-Klettersteigpassage.
    Die Aussicht oben am Collis ist jede Wanderung wert, denn das Panorama auf Mosel und Zell ist einmalig.
    Ist halt ein toller „Quickie“ und man bekommt schnell viel geboten ohne wie etwa auf
    einer Moselsteigetappe gleich einen ganzen Tag dafür einplanen zu müssen.
    Die OSM-Karte finde ich genial, muss ich mich unbedingt mal mit befassen…

    Viele Grüße

    1. Hi Nils!
      Das kann ich definitiv nur unterschreiben wie Du es da sagst. War auch total angetan. Bisserl Zitterei an den Klettersteigpassagen, da ich es doch Bisserl einfacher erwartet habe. Und dann war oben die Gastronomie zu. Kein Belohnungsbierchen. Aber trotzdem eine feine Sache! 🙂
      Japp OSM ist auch richtig gut und man kann es nur empfehlen. Die Luete machen eine tolle Arbeit und ich bin definitiv dankbar dafür!

    1. Hi Stefan!
      Puh ich war seit dem damaligen Besuch nicht mehr dort. Hatte auch gerade mal nach dem Lesen Deines Kommentars nach aktuellen Infos dazu gesucht. Leider nichts gefunden.
      Würde ihn nur ansteuern, wenn man wirklich in der Nähe ist. Die Gefahr, dass er zu ist, steht nicht im Verhältnis zum Aufwand finde ich 🙂

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